Seit Beginn der Corona-Krise veröffentlichen Behörden, viele Tageszeitungen und Webseiten Statistiken zum Verlauf der Epidemie. Meist ist dabei von der Anzahl von „Fällen“, „Ansteckungen“, „Infektionen“ und „Erkrankten“ die Rede. Gemeint ist jedoch die Anzahl der positiven Ergebnisse von PCR Tests. Auch die „7-Tage Inzidenz“ meint nur die Anzahl der positiven Tests, allerdings in den letzten 7 Tagen, normiert pro 100000 Einwohner. Auch der sogenannte R-Wert, der angeben soll, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, basiert auf den sogenannten „Fallzahlen“.

Sind Fallzahlen ein sinnvoller Indikator für den Verlauf einer Epidemie?

Da die Fallzahlen auf der Zahl der positiven PCR Tests beruhen und PCR Tests als sehr genau gelten, sollten die Fallzahlen auch ein guter Messwert sein.

Ein Vorteil ist auch, dass die Fallzahlen einfach zu erheben sind. Man muss die Zahlen nur sammeln, denn getestet wird ohnehin.

Warum gibt es Kritik an Fallzahl-Statistiken?

Es gibt jedoch auch viel Kritik an Fallzahlen-Statistiken und die geht meist eher dahin, dass diese Zahlen

  • nicht messen, was in einer Epidemie wichtig ist (nämlich die Anzahl der Infizierten, die andere anstecken können; siehe dazu diesen Beitrag) und
  • die Zahl der Fälle stark von der Zahl der durchgeführten Tests – diese schwankte im November und Dezember 2020 in Österreich zwischen 14000 und 40000 – abhängen: Quelle. Das kann auch sehr unterschiedlich interpretiert werden Quelle.
  • Die PCR-Tests sind nicht standardisiert und werden daher von Labor zu Labor unterschiedlich durchgeführt Quelle.

Es ist so ähnlich als wollte man über den momentanen Benzinverbrauch eines Autos die Geschwindigkeit messen. Es hat schon miteinander zu tun, aber wenn man ein anderes Auto benutzt, bergauf fährt oder den Berg runter rollt, ändert sich der Verbrauch, selbst wenn die Geschwindigkeit gleichbleibt.

Positiv, infiziert, infektiös oder krank?

Wichtig ist auch, dass ein positiver PCR-Test nicht unbedingt bedeutet, dass die Person infiziert ist. Der Virologe Drosten sagte schon vor einigen Jahren über PCR-Tests: „… die Methode ist so empfindlich, dass sie ein einzelnes Erbmolekül dieses Virus nachweisen kann. Wenn ein solcher Erreger zum Beispiel bei einer Krankenschwester mal eben einen Tag lang über die Nasenschleimhaut huscht, ohne dass sie erkrankt oder sonst irgend etwas davon bemerkt, dann ist sie … ein .. Fall.“ Quelle.

In Studien wurde auch festgestellt, dass 50- 70% der positiven PCR Tests keine replikationsfähigen Viren finden Quelle , Quelle. Allein aus diesem Grund ist es nötig zwischen PCR-Positiven und Erkrankten zu unterscheiden.

Von einer Virusinfektion spricht man, wenn das Virus Körperzellen befallen hat und von den Zellen vermehrt wird (was im Fall des einzelnen Virus natürlich nicht der Fall ist).

Die Reaktion des Körpers darauf (Symptome wie Entzündungen, Husten etc.) sind das, was wir als Krankheit bezeichnen. Quelle.

Was bedeutet es, wenn die Zahl der positiven Tests, die „Fallzahl“ steigt?

Das kann folgende Ursachen haben

  • Es wurden im Zeitraum davor weniger Tests durchgeführt (z.B. am Wochenende) und jetzt mehr
  • Es werden gezielter Menschen mit Symptomen getestet (Änderung der Teststrategie)
  • Es werden andere, weniger spezifische PCR-Tests verwendet oder die Empfindlichkeit der Tests (der CT-Wert) wird hinaufgesetzt. Dadurch steigt der Anteil der falsch-positiven Ergebnisse.
  • Das Virus breitet sich in der Bevölkerung stärker aus.

Ansteigende Fallzahlen können durch den letzen Punkt bedingt sein, aber das ist nicht zwingend so.

Welcher Indikator ist unabhängig von schwankenden Testzahlen ?

Das Problem mit den stark schwankenden Testzahlen, kann man lösen indem man den %-Anteil der positiven Tests als Indikator heranzieht.

Diese Positivrate der PCR-Tests wird für Österreich u.a. von der Tageszeitung Der Standard veröffentlicht Quelle. Hier der Stand vom 17.12.21:

https://datawrapper.dwcdn.net/Kvg1r/10/

Was sagt diese Kurve?

Ab KW 40 kam es zu einer Verbreitung des Virus. Dieser Anstieg wurde mit den Massnahmen vom Anfang November gestoppt. Sie ging ab 11. November zurück (Inkubationszeit und Meldeverzögerung etwa 10 Tage). Alle weiteren Maßnahmen hatten kaum einen zusätzlichen Einfluss auf die Verbreitung des Virus. Die Ergebnisse der Antigen-Massentests sind in diesen Zahlen übrigens nicht enthalten.

Alle diese Aussagen, stimmen aber nur unter der Voraussetzung, dass die folgenden Umstände sich in diesem Zeitraum nicht verändert haben:

  • Auswahlstrategie der zu testenden Personen
  • Eingesetzte Tests (Hersteller, Test-Kit)
  • CT-Wert und Art der Testauswertung

Wie sieht das in anderen Ländern aus?

Die Positivrate für Deutschland und andere Länder wird auf der Seite ourworldindata.org dargestellt. Zu beachten ist, dass

  • etwa in Deutschland die Anzahl der negativen Tests nicht täglich und nicht vollständig gemeldet wird
  • die zumindest in Österreich häufigen Nachmeldungen positiver Testergebnisse nicht eingepflegt werden
  • die Länder unterschiedliche Strategien zur Auswahl der Probanden haben (werden auch Symptomlose getestet?)

Die Höhe der Positivrate sagt im Vergleich der Länder daher nichts aus. Nur die Veränderung über die Zeit ist interessant.

Warum ist die Beobachtung der Verbreitung des Virus auch über den Verlauf der Positivrate zwischen Ländern nur eingeschränkt vergleichbar?

Der Verlauf der Positivrate sagt nur dann wirklich etwas über die Ausbreitung (oder den Rückzug) des Virus aus, wenn sich im jeweiligen Zeitraum weder die

  • Auswahlstrategie der zu testenden Personen
  • die Eingesetzte Tests (Hersteller, Test-Kit)
  • der CT-Wert für die Testauswertung

verändert haben. Leider werden diese Informationen nicht gesammelt bzw. nicht veröffentlicht und sind daher in den Statistiken von Ourworldindata nicht abgebildet.

Was sagt uns der R-Wert, die Reproduktionszahl?

Die Reproduktionszahl sollte (eigentlich) angeben , wie viele Menschen ein Infektiöser Patient im Schnitt ansteckt.

Warum ist das interessant?

Einerseits ist das eine Zahl, die angibt, wie ansteckend das Virus ist und andererseits sollte seine Veränderung angeben, wie wirksam Eindämmungsmaßnahmen wie zum Beispiel Abstandhalten, sind.

Das zeigt auch, dass die Infektiosität eines Erregers nicht konstant ist. Sie hängt von den Umständen ab. Würden wir alle als Einsiedler leben, dann wäre der R-Wert für jeden Erreger 0, sofern er nur von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Wie hängt der R-Wert mit Herdenimmunität zusammen?

Je niedriger der R-Wert umso weniger Menschen müssen immun sein, damit die Epidemie abflaut.

Umgekehrt: je mehr Menschen immun sind, umso niedriger ist auch der R-Wert. Die ursprünglich genannte Zahl von 60% gilt daher schon lange nicht mehr als Schwelle zur Herdenimmunität.

Das kann man auch selbst ausrechnen Quelle.

Wie genau wird der R-Wert ermittelt?

In der Praxis kann der R-Wert nicht wirklich exakt angeben wie viele Menschen ein Infektöser ansteckt.

  • Er wird nicht durch Experimente ermittelt.
  • Es ist auch nicht so, dass er anhand von tatsächlichen Infektionsketten ermittelt wird. Er basiert neben einer Schätzung des sogenannten seriellen Intervalls (Abstand zwischen Ansteckung und Weitergabe an den nächsten Patienten) ebenfalls auf den Fallzahlen Quelle.
  • Die Fallzahlen enthalten auch Menschen, die keine Infektion ausbilden, also gar nicht infektiös sind und auch Menschen, die nicht erkranken.

Die Reproduktionszahl sollte bei einem Anstieg der Zahl der Erkrankten größer als 1 sein und kleiner sobald die Zahl wieder sinkt. Der Verlauf der geschätzten Reproduktionszahl spiegelt das aber nur teilweise wieder Quelle. Das zeigt, dass die Schätzung der Reproduktionszahl ungenau ist.

Nachstehend eine Darstellung der Anzahl der Erkrankten, die sich in Spitalsbehandlung befinden aus der Tageszeitung Der Standard.

Quelle der Daten: Gesundheitsministerium.


Was sagen die Zahlen zur Hospitalisierung?

Am 19.11.2020 waren in Österreich knapp 4000 Personen in normaler Spitalsbehandlung, die einen positiven PCR-Test hatten. Zusätzlich befanden sich 687 Personen mit einem positiven PCR-Test auf einer Intensivstation.

Es ist nicht ausgewiesen, wie viele dieser Personen tatsächlich an COVID-19 erkrankt waren oder nur einen positiven PCR-Befund hatten. Es könnte etwa sein, dass sich unter diesen knapp 4700 Personen auch einige befunden haben, die einen Unfall erlitten haben und aus diesem Grund in Spitalsbehandlung mussten. Um als offizieller Fall zu gelten muss die Person nicht unbedingt husten, Fieber oder sonst ein COVID-19 Symptom haben Quelle.

Das ist insoferne wichtig, weil über die Zahl der Erkrankten eine zusätzliche Be- oder Überlastung des Gesundheitswesens argumentiert wird. Unfallopfer gibt es aber regelmäßig und unabhängig vom Virus.

Wie kann man feststellen, wie stark die Spitäler belastet sind?

Um das zu beurteilen müsste man die Zahl 4700 der Gesamtzahl der Betten in Österreich gegenüberstellen. Leider steht das in den Tageszeitungen nicht.

Aber die Statistik Austria verrät: 2019 gab es etwa 62000 Betten in Krankenanstalten (ohne Sanatorien) Quelle. Davon sind etwa 2500 Intensivbetten Quelle.

Dass von einzelnen Spitälern Überlastungen berichtet werden, ist nicht außergewöhnlich und bei einer Grippewelle auch in den vergangenen Jahren immer wieder vorgekommen Quelle. Selbstverständlich werden in solchen Fällen auch Patienten verlegt um einen Ausgleich zu schaffen.

Weiters muss man die 4700 auch mit der Gesamtzahl der Personen mit ALLEN Atemwegserkrankungen , Influenza-ähnlichen Erkrankungen engl. Influenza-like-Ilnesses (ILI) gegenüberstellen.

  • Wenn die COVID-19 Patienten zusätzlich in die Krankenhäuser gekommen sind, dann kann man von einer Mehrbelastung sprechen.
  • Wenn nur eine Verschiebung von Influenza bzw. ILI zu COVID-19 stattgefunden hat, dann kann man nicht von einer außergewöhnlichen (Mehr)Belastung sprechen.

Leider gibt die oben angeführte Grafik darüber keine Auskunft.

Das globale „Flunet“-Monitoring der ILI der WHO zeigt jedenfalls ein sehr eigenartiges Bild. Danach werden weltweit praktisch keine Influenza-Fälle mehr gemeldet Quelle.

Da kaum anzunehmen ist, dass Influenzaviren verschwunden sind, kann man der Ansicht sein, dass ILI zwar auftreten, aber nicht mehr als Influenza diagnostiziert werden.

Andere Quellen sprechen davon, dass Corona die Influenza tatsächlich kurzfristig verdrängt hat, diese aber wieder zurückkehren wird.

Daraus kann man den Schluss ziehen, dass es sich auch in Österreich bei den 4700 nicht um zusätzliche Patienten handelt, sondern dass diese Patienten früher als Influenza-ähnliche Fälle betrachtet worden wären und heute jedenfalls keine große Zusatzbelastung fürs Gesundheitssystem darstellen.

Passt diese Interpretation mit der Auslastung der Intensivbetten zusammen?

Für Deutschland steht eine Statistik zur Verfügung, die zeigt, dass die Belegung zwischen Juni 2020 bis Ende des Jahres im Wesentlichen gleich geblieben ist. Lediglich der Anteil der Patienten mit positivem PCR-Test ist gestiegen.

Quelle. Die vielen Warnungen von Minister Spahn vor Überlastung der Intensivstationen Quellen sind offenbar ohne Grundlage.

Was sagt die Statistik der Sterbefälle?

Da in der COVID-19 Statistik Quelle nicht unterschieden wird, ob die Menschen ursächlich an COVID-19 verstorben sind, oder hauptsächlich an anderen Ursachen, ist es notwendig die Gesamtsterblichkeit zu beobachten, um festzustellen, welchen Effekt die COVID-19 Epidemie hatte.

Gab es im Jahr 2020 aussergewöhnlich viele Sterbefälle?

Das Bild zeigt den Anteil der im jeweiligen Jahr in den ersten 50 Wochen in Österreich verstorbenen Personen an der Gesamtbevölkerung. Quelle der Daten: Statistik Austria.

2020 lag dabei geringfügig aber keineswegs dramatisch über dem Schnitt der früheren Jahre. Wegen der demographischen Veränderungen (Anzahl der Personen in Altersgruppen) sind absolute Zahlen nicht aussagekräftig. Dazu hier weiterlesen.

Es muss dabei auch beachtet werden, dass nicht nur COVID-19 sondern auch negative Auswirkungen des Lockdowns und anderer Maßnahmen (z.B. wurden weniger Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt als sonst) Todesfälle zur Folge gehabt haben können Quelle.

Auf der anderen Seite gab es weniger Verkehrsunfälle. Es ist also nicht so einfach zu sagen. Dazu gibt es noch keine umfassenden und abschließenden Untersuchungen.

Es liegen jedoch Prognosen vor, dass die langfristigen Folgen der Lockdowns wesentlich mehr Lebensjahre kosten werden, als sie gerettet haben. Deren Grundlage ist die Erfahrung, dass bei sinkendem Wohlstand die Lebenserwartung zurückgeht Quelle.

Kann man den Erfolg einer Corona-Strategie an den absoluten Sterbezahlem beurteilen?

Am Beispiel Schweden lässt sich deutlich zeigen, dass das nicht möglich ist, weil die absoluten Zahlen sehr stark von Veränderungen der Altersstruktur abhängen.

Was ist eine gute Strategie?

Eine gute Strategie in einer Epidemie würde das Sterberisiko (also den Anteil der Menschen die je Altersgruppe sterben) niedrig halten.

Eine gute Strategie kann nicht verhindern, dass im einer Altersgruppe mehr Menschen sterben, wenn die Anzahl der Personen in dieser Gruppe ansteigt. Je mehr Menschen, desto mehr wird auch gestorben. Also müssen wir die Prozentzahlen vergleichen.

Wie schneidet das Jahr 2020 im Vergleich der letzten 11 Jahre ab?

Und da zeigt sich, dass das Jahr 2020 zu den drei besten Jahren für die Schweden seit 2010 gehört hat. In den anderen Jahren war das Risiko zu sterben höher. Ganz ohne Corona. Quelle.

Das ist in Zeiten einer noch nie dagewesenen Pandemie ein Erfolg. Es ist nicht angebracht, den Umgang der Schweden mit der Epidemie als verantwortungslos zu bezeichnen. Ganz im Gegenteil. Die Schweden haben es sogar geschafft den wirtschaftlichen Einbruch wesentlich besser einzudämmen als wir in Österreich.

Kann sich ein König irren?

Ein sehr schönes Beispel, dass das Lesen von Statistiken nicht so einfach ist und die Wahrheit leicht verdreht werden kann. Auch ein König kann sich da leicht irren Quelle.

Was sagen uns die offiziellen Statistiken nicht?

Die folgenden Informationen kann man nicht oder nur sehr ungenau aus den offiziellen Zahlen der AGES oder des RKI ablesen:

Wie viele infektiöse Personen gibt es , wie hoch ist deren Anteil in der Bevölkerung und wie hoch ist das Ansteckungsrisiko für mich?

Wie viele Menschen sind bereits immun, weil sie entweder mit einem Coronavirus Kontakt hatten, Covid-19 überstanden haben oder einen Impfschutz haben?

Welchen Einfluss hat die Epidemie auf die Lebenserwartung?

Welchen Nutzen und Schaden (in verlorenen gesunden Lebensjahren) verursacht ein Lockdown?

Welchen gesundheitlichen Nutzen könnte man erzielen, würde man das Geld für die Kosten eines Lockdown in andere Gesundheitsmaßnahmen investieren?

Ist es überhaupt sinnvoll, gesonderte SARS-Cov2 Statistiken zu führen?

Das ist tatsächlich eine ernstgemeinte Frage. Tatsache ist, dass es nicht möglich ist, anhand der klinischen Symptome zweifelsfrei festzustellen, ob jemand an COVID-19 leidet oder an einer anderen virusbedingten , infektiösen Lungenentzündung. Auch für den Patienten macht es kaum Unterschied durch welches Virus seine Krankheit verursacht wird.

Die „besonderen“ Symptome wie z.B. Geruchs- und Geschmacksverlust kennen nicht nur erfahrene Ärzte auch von anderen Erkrankungen Quelle.

Die ursprünglich angenommenen Parameter zu Sterblichkeit und Infektiosität haben sich als falsch und viel zu hoch herausgestellt. Die Sterblichkeit dürfte wie schon Prof. John Ioannidis im Rahmen der berühmten Diamond Princess Studie vorhergesagt hatte, im Bereich der Influenza liegen Quellen .

Es hat sich auch herausgestellt, dass die Annahme, die Menschen hätten keine Immunität, falsch ist. Immunzellen, die bei Kontakt mit anderen Coronaviren gebildet wurden, zeigen Kreuzreaktionen gegen SARS-Cov2 Quelle.

Gibt es Statistiken über alle Atemwegserkrankungen gemeinsam?

Im deutschen Influenza-Monitoring, „Grippeweb“ werden jedenfalls seit 2020 alle Atemwegserkrankungen inkl. COVID-19 gemeinsam betrachtet. Das Grippeweb fasst Diagnosen aus Arztpraxen in ganz Deutschland zusammen. (Ähnliche Systeme gibt es auch in Österreich und vielen anderen Ländern. ) Die Ergebnisse sind also eine durchaus repräsentative Stichprobe. Diese Daten sind übrigens auch Basis der „Flunet“-Statistik der WHO (dort werden aber nur Daten zu Influenza und nicht zu Covid-19 übernommen).

Da die Grippeweb Statistiken hauptsächlich Menschen mit Symptomen enthalten (jemand ohne Symptome geht ja selten zum Arzt) , zeichnen sie auch ein anderes Bild als die „Fallzahlen“. Insbesondere wird in der Gesamtsicht deutlich, dass Covid-19 nicht zusätzlich gekommen ist, sondern die Summe aller Atemwegserkrankungen im Rahmen des Üblichen geblieben ist. Siehe Abbildung 5 in Quelle aus 2020 und Abbilfung 4 in Quelle aus 2017.

Ist es überhaupt sinnvoll irgendwelche SARS-CoV2 Statistiken zu führen?

Voraussetzung ist natürlich, dass SARS-CoV2 tatsächlich der Auslöser von COVID19 ist.

Es gibt aber eine wissenschaftliche Diskussion darüber, ob das wirklich der Fall ist. Diese ist jedenfalls noch nicht abgeschlossen.


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